Rechtsextremistischer Hintergrund vermutet
Anschlagsversuch auf die Synagoge Ermreuth
In der Silvesternacht hatte ein zunächst Unbekannter eine Fensterscheibe der Synagoge in Ermreuth eingeschlagen und versucht, dort einen Feuerwerkskörper zu zünden. Die Ermittlungen waren erfolgreich. Eine Videoüberwachung an der Synagoge und die Angaben von Zeugen führten die Staatsanwaltschaft Bamberg und Kriminalpolizei Bamberg zu einem 21-jährigen Mann aus einem Nachbarort. Der Mann wurde am Abend des 5. Januar festgenommen.
Dem Tatverdächtigten wird vorgeworfen, eine Fensterscheibe der Synagoge eingeschlagen und anschließend versucht zu haben, vor dem Fenster der Synagoge einen Feuerwerkskörper zu zünden, um diesen durch die zerstörte Scheibe in die Synagoge zu werfen und so dort Feuer zu legen. Hinsichtlich der genauen Hintergründe der Tat und etwaiger politischer Motivationen werden derzeit weitere Ermittlungen geführt. Angesichts der Tatumstände und nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um eine antisemitisch motivierte Straftat mit einem rechtsextremistischen Hintergrund.
Die Staatsanwaltschaft Bamberg stellte Antrag auf Erlass eines Haftbefehls wegen versuchter schwerer Brandstiftung und gemeinschädlicher Sachbeschädigung. Am Freitag, 6. Januar, wurde der Tatverdächtigte einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Bamberg vorgeführt. Dieser lehnte den Erlass eines Haftbefehls wegen fehlender Fluchtgefahr ab. Der 21-Jährige wurde daraufhin auf freien Fuß gesetzt. Die Staatsanwaltschaft Bamberg zwischenzeitlich hat gegen die Entscheidung Beschwerde zum Landgericht Bamberg eingelegt.
Am 10. Januar 2023 wurde das Ermittlungsverfahren von der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München übernommen. Dort wird es vom Zentralen Antisemitismusbeauftragten der Bayerischen Justiz geführt.
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