Wo der Dreißigjährige Krieg wütete
Das Kräußelhaus in Gräfenberg
Für die Instandsetzung des Dachs und einer Bohlen-Balkendecke im Kräußelhaus in Gräfenberg stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 20.000 Euro zur Verfügung. Das aus dem 17. Jahrhundert stammende Gebäude gehört nunmehr zu den über 500 Objekten, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte. Das heute zum Teil leerstehende Bauwerk soll künftig neben der mechanischen Werkstatt auch dem Verein der Altstadtfreunde als Sitzungs- und Präsentationsraum dienen.
Das dreigeschossige Satteldachhaus mit späterem Zwerchgiebel wurde 1671 teilweise massiv und teilweise in einer Fachwerkkonstruktion errichtet. Im Erdgeschoss des Hauptbaus, der auf der Südwestseite in den Hang gebaut ist, beherbergt ein dem Gebäude verbundener Anbau von 1917 eine Werkstatt, deren Ausstattung noch erhalten ist. Das Erdgeschoss wurde wie das erste Obergeschoss mit Bruchsteinen aufgemauert und verputzt. Darüber sind die Außenwände als Fachwerkwände konzipiert. Während drei Fassaden konstruktives Fachwerk aufweisen, besticht die Südostansicht mit ansprechenden Doppel K-Streben und Zierfachwerkelementen. Die Fachwerkfassaden im Ober- und Dachgeschoss, die Zwerchgiebel und die Giebel sind fachwerksichtig. Die Fachwerkhölzer haben eine Ockerfassung, die auch in die Gefachekissen ausstrahlt. Nur trennt sie hier optisch ein dünner roter Begleiter von der weißen Gefachefassung.
Das sogenannte Kräußelhaus wurde anstelle einer 1628 von dem Rotgerber Hans Schwarzkopf erbauten Werkstatt errichtet. Die Werkstatt brannte bereits 1632 ab, Schwarzkopf selbst wurde mit vielen anderen Gräfenbergern von kaiserlichen Soldaten erschossen. Den Namen trägt das Haus nach den Bewohnern, die hier im frühen 20. Jahrhundert lebten.
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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