Sparkasse Erlangen lud „unter die Kuppel”
Siemens CEO Busch als Gesprächsgast

Für Siemens CEO Busch war der Talk nicht nur ein Heimspiel sondern auch ein Treffen alter Bekannter. | Foto: Privat
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  • Für Siemens CEO Busch war der Talk nicht nur ein Heimspiel sondern auch ein Treffen alter Bekannter.
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Metropolregion Nürnberg kann führende Wirtschaftsregion in Deutschland werden
Spannender Talk mit einem spannenden Gast: Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Unter der Kuppel – Unternehmer:innen im Gespräch“ der Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach hat die bekannte Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein den Vorstandsvorsitzenden der Siemens AG Roland Busch interviewt. Das knapp 90-minütige Gespräch drehte sich um Persönliches, Politisches und Visionäres.

Regelmäßig gewinnt die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach für die Veranstaltungsreihe prominente Unternehmerinnen und Unternehmer. Diesmal sprach Roland Busch, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG, mit Katrin Müller-Hohenstein. Der Saal in der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse am Erlanger Hugenottenplatz war vollbesetzt. „Die Veranstaltung ist seit Wochen restlos ausgebucht”, sagte Johannes von Hebel, Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse, in seinem Grußwort. Unter den Anwesenden befanden sich Ehrengäste wie Oberbürgermeister Florian Janik oder Heinrich von Pierer, einer der Amtsvorgänger Roland Buschs.

Zwei, die sich seit Schulzeiten kennen
Das Gespräch zwischen der bekannten Sportmoderatorin und dem Chef des Technologiekonzerns war sehr vertraut: Katrin Müller-Hohenstein und Roland Busch kennen einander seit der Schulzeit. Beide sind in Erlangen aufgewachsen und haben die Rückertschule und das Emil-von-Behring-Gymnasium in Spardorf besucht. Roland Busch, Jahrgang 1964, war Klassenkamerad des Bruders von Katrin Müller-Hohenstein.
Die Gäste der Veranstaltung erfuhren viel Persönliches über den Vorstandsvorsitzenden des Weltkonzerns: Bereits als Schüler begeisterte sich Roland Busch für Mathematik und Naturwissenschaften. Später studierte er in Erlangen, Grenoble und StanfordPhysik und promovierte 1993 an der Friedrich-Alexander- Universität. In seiner Freizeit geht der Siemens-CEO gerne frühmorgens ins Fitnessstudio und spielt Gitarre.

KI ist ein immer wichtiger werdender Faktor
Roland Busch ist überzeugt, dass es in Deutschland mehr Leistungsbereitschaft braucht. „Man muss sich einbringen”, betonte der Vorstandsvorsitzende. Eine 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich sieht er daher kritisch.
Als CEO der Siemens AG steht Roland Busch regelmäßig mit den Chefs der globalen Tech-Konzerne in Kontakt. Sein Fachwissen als promovierter Physiker sei ihm dabei hilfreich, betont er: „Man muss mit den Tech-Leuten auf Augenhöhe reden können.” Sehr gute Kontakte habe er zum Beispiel bei der Consumer Electronics Show in Las Vegas im Januar 2024 geknüpft, erzählt er.
Der Siemens-Vorstandsvorsitzende ist überzeugt davon, dass Künstliche Intelligenz (KI) eine immer wichtigere Rolle in unserem Leben spielen wird: „Wir leben in einer stark überalterten Gesellschaft. Wenn wir unsere Produktivität aufrechterhalten wollen, brauchen wir KI.” Siemens nutze zum Beispiel die Sprach-KI ChatGPT sehr erfolgreich. Beide Seiten, Mensch und Maschine, lernten dabei stetig dazu.

Busch steht zur Region und zu seiner Heimat
Der Siemens-CEO und Erlanger gab in dem Gespräch ein deutliches Bekenntnis zu seiner Heimat ab: „Die Metropolregion Nürnberg hat das Potenzial, zur führenden Wirtschaftsregion in Deutschland zu werden.” Er lobte die Friedrich-Alexander- Universität als großartigen Motor der Innovation. Dass die Siemens AG im vergangenen Jahr 500 Millionen Euro in Erlangen investierte, zeigt: Der Konzern glaubt an den Standort.
Das Geheimnis wirtschaftlich erfolgreicher Regionen sieht Roland Busch in der Vernetzung: Man müsse problemlos von einem Ort zum anderen gelangen. Als Beispiele nannte er die benachbarten US-Bundesstaaten New York, New Jersey und Connecticut. Die geplante Stadt-Umland-Bahn zwischen Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach könne eine wichtige Rolle für die bessere Vernetzung und Mobilität spielen, sagte der Vorstandsvorsitzende von Siemens.
Allerdings müsse auch die Politik ihren Teil beitragen, sagte Roland Busch: „Bereiche wie Mobilität, Kommunikation undInfrastruktur sind in Deutschland stark unterfinanziert.“ Man müsse eine Willkommenskultur schaffen, um die besten Talente nach Deutschland zu holen.

„Deutschland ist einer der größten Nutznießer der EU”, betonte er im Gespräch mit Katrin Müller-Hohenstein. Fast 80 Jahre Frieden, Bewegungsfreiheit und das Ende des lästigen Geldwechselns dank dem Euro seien nur einige der vielen Vorteile der europäischen Einigung. Die EU müsse neben den USA und China zur dritten ökonomischen Weltmacht werden, wünscht sich der Siemens-Chef: „Eine Welt mit einem starken Europa ist eine bessere Welt.”

Dicke Spendenschecks für den guten Zweck
Am Ende der Veranstaltung stand die traditionelle Spendenaktion: Roland Busch übergab gemeinsam mit den Sparkassenvorständen Johannes von Hebel, Walter Paulus-Rohmer und Matthias Mickmann zwei Schecks über insgesamt10.000 Euro an die Jugendwerkstatt Eltersdorf der Diakonie Erlangen. Dr. Busch und die Stadt- und Kreissparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach steuerten jeweils 5.000 Euro bei.

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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