Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken

Und jetzt alle!

Sie wer’n lachen, aber an einem Sonntag wie dem letzten braucht man gar kein Festival, um unter Leute zu kommen. Man muss nur vors Haus gehen, und schon ist man mitten im Getümmel. Alle unterwegs. Auf Feld-, Wald- und Radwegen drängen sich Biker, Walker und Jogger. Radler mitunter in mehrspurigen, munter schnatternden Scharen. Hundebesitzer manchmal eher introvertiert, die Verzierung des Grünstreifens durch ihren Vierbeiner ignorierend. Die Schlange vorm Freibad hofft, dass es so heiß wird, dass man sich Abkühlen muss, während Landwirte beim Schwaden herbeisehnen, dass es endlich regnet – aber erst wenn das Heu daheim ist.

Die Festivals gibt‘s in diesen Wochen – rund um Sommeranfang und Sonnenwende am heutigen Mittwoch – noch dazu! Kirchweihfeiern allerorten seit dem Start in Eckenhaid, bald das Eckentaler Sommerfestival im Park und das Heroldsberger Fest der Vereine… überall kommt man gern zusammen. Viele, die man übers Jahr selten sieht, trifft man jetzt und könnte miteinander plaudern.

Kann man aber nicht. Weil die Musik zu laut ist, um sich am Tisch zu unterhalten. Deswegen treibt sich ein Großteil der Gäste draußen rum oder möglichst weit weg von der Bühne.Die Musizierenden müssen das so machen. Sie sind dafür engagiert, Begeisterung zu entfachen, sowas geht nicht mit leisem Hintergrundgedudel. Die Veranstalter wollen auch, dass es hinterher heißt „Subberstimmung“ – Kerwa ist schließlich kein Kaffeekränzchen! Als Besucher denkt man dann manchmal „Wahnsinn, warum treibt Ihr mich in die Hölle“, in der sich Kommunikation auf „Prost“ beschränkt, weil man alles andere nicht versteht.

Bis dann irgendwann die Kapelle ihr Ziel erreicht und alle jeden Refrain mitsingen. Dann haben wir es wieder geschafft.

Ihr Gloss’n Hans