Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken

Themaverfehlung?

Sie wer’n lachen, aber ich wollte eigentlich etwas ganz anderes schreiben. Vielleicht was zu einer uralten Schlager-Persiflage vom Stössels Günter, an die mich das musikalische Theaterspektakel „Ruhm & Ruin” von Heiner Bomhard und Gankino Circus erinnert: „Am weißen Strand von Catabambo“. Aufgenommen mit dem Brandls Klaus im JUZ Eckental für die LP „Lebend im Konzert”.

Aber dann fiel mein Blick auf einen brandaktuellen Beitrag zur Mittelschule Eckental. Dort fanden „Werkstattgespräche“ statt, um auf die wichtige, aber unterbewertete Rolle dieser Schulart und ihrer Absolventen für unsere Gesellschaft aufmerksam zu machen. Ich habe diese schäbige Geringschätzung noch nie verstanden, auch wenn mir selbst damals von Lehrerseite eine andere Schullaufbahn empfohlen wurde.

Hier lese ich also, dass die Mittelschüler selbst in der Diskussion fragen, ob man den Vorurteilen mit Hilfe von Influencern entgegenwirken solle. Und dass „die Medien” für den schlechten Ruf mitverantwortlich seien. Und da spiele ich den Ball zurück: „Lest halt auch mal Euer wochenblatt!”

Klickträchtige Lifestyle-Stories, das Insta- und Tiktok-Brimborium sind doch das Gegenteil der größten Stärke der Mittelschule: Vorbereitung auf das echte Leben. Dabei hilft Euch kein Mark Zuckerberg und kein Jeff Bezos. Die wichtigen Stories findet Ihr nicht im Web, sondern vor Ort in Euren Peer Groups und Treffpunkten. Die wertvollen Influencer sind die Lehrer, Trainer, Mitsportler und Mitmusiker, die Handwerker, Dienstleister, Produzenten und Händler in der Region. Und die zeigen sich im wochenblatt und auf wochenklick. Hier findet Ihr Praktikums- und Ausbildungsplätze. Hier spielt die Musik und hier könnt Ihr sogar den Takt mit vorgeben. Nicht im Silicon Valley und nicht am weißen Strand von Catabambo.

Ihr Gloss’n Hans