Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken
Silicon Valley News
Sie wer’n lachen, aber ganz früher kannte ich diese gelben Filzkugeln nur von der Anhängerkupplung. Als Schutz für die Stahlkugel vor Rost und das Hosenbein vor Schmiermittel. Dass man die Dinger auch mit bespannten Schlägern hin- und herhauen kann, hab ich erst später gelernt. Toll, wenn man sowas kann, ich konnt‘s nie. Die Versuche, Tennis zu erlernen, endeten in einem großen Bällebad am Boden. Dafür war ich dann aber auch schon zu alt.
Früher kannte ich auch das schöne und nahe Pretzfeld vor allem als Apfelsaftquelle, Bierkeller-, Brennerei und Obstbau-Paradies. Vielleicht auch noch als beinharten Fußballgegner. Früher, das war bis vor einer Woche, als der Bericht „Weltraum & Franken“ im letzten wochenblatt über ein Projektseminar, Halbleiter- und Raumfahrtforschung informierte.
Hätten Sie gedacht, dass auf dem mittelalterlichen Schloss Pretzfeld die Siliziumrevolution begann? Walter Schottky, Eberhard Spenke und andere entwickelten in einem Siemens-Labor die Verfahren, mit denen die elektronische Revolution durch Halbleitertechnologie erst denkbar und möglich wurde. Nicht im kalifornischen Silicon Valley, wo heute das ganz große Geld verdient wird, sondern da wo das Trubach- und das Wiesenttal zueinanderfinden.
Warum die Chips inzwischen aus China oder Fernost kommen müssen, beziehungsweise eben gerade nicht kommen, leuchtet mir nicht recht ein. Weil Chips Mangelware sind, stehen bei uns die Fabriken still – verrückt, oder? Wenigstens funktioniert die Versorgung mit Kartoffelchips.
Das Silicon Valley ist übrigens nicht nach Brustimplantaten benannt. Der Ami unterscheidet das chemische Element Silizium (engl. „silicon“) und den vielseitigen Kunststoff Silikon („silicone“) nur durch ein e am Ende. Also Augen auf beim Bestellen!
Ihr Gloss’n Hans
Autor:Gloss'n Hans aus Eckental |
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