DER GLOSS’N HANS MACHT SICH GEDANKEN

Dunkle Zeiten, helle Zeiten

Sie wer’n lachen, aber in diesen Tagen wurde es nicht nur endlich draußen heller, sondern bei mir auch drinnen. Man könnte fast sagen, ich hatte eine Erleuchtung.
Es gab ja Zeiten, da hat man mit einer „100er Glühbirne“ gut gesehen, was man arbeitet, liest oder sonstwie veranstaltet. 75 Watt waren auch noch okay, mit 60 und 40 Watt fand man sich immerhin im Raum zurecht.

Vor 15 Jahren verordnete uns die EU so genannte Energiesparlampen. Stand der Technik waren Kompaktleuchtstofflampen, die drei Viertel weniger Energie verbrauchten. Schon lange vorher hat man als umweltbewusster Verbraucher solche Dinger angeschafft, obwohl die viel teurer waren, giftiges Quecksilber enthielten, oft schleichend losleuchteten und schneller kaputt waren als versprochen. Dann kamen die viel besseren LED-Leuchtmittel, die sogar 90 Prozent weniger Energie verbrauchen als die Glühlampe. Nebenbei gab’s allerhand Halogen-Gebastel.
Zum Ersetzen einer defekten „Birne“ ging ich meistens nicht gleich zum Händler, sondern nahm erstmal aus dem kleinen Heimvorrat, was griffbereit war im privaten Leuchtmitteltechnologie-Sammelsurium. Watt-Angaben boten eh keine Orientierung mehr.

Bis neulich der Zweifel am Sehvermögen alarmierend zunahm. Das Entziffern von Zeitungen, Zetteln und Packungen erschien immer mühsamer. Kurz vor einem Anruf in der Augenarztpraxis hatte ich eine Idee. Erstmal die Lichtausbeute meiner Leuchten überprüfen! Und siehe da – mit der Zeit hatte ich aus Versehen stetig abgerüstet. Jetzt, nach einer Aktion mit bewusster Auswahl neuer Leuchtmittel nach Lichtstrom in Lumen: Ich kann wieder sehen!
Ob man dann auch wirklich alles, was man im hellen Licht erblicken kann, auch so genau sehen will – das ist eine andere Frage.

Ihr Gloss’n Hans