Wenn das Salzgebäck "Pringoooals" heißt
Die Verschiebung der EM 2020 und die Folgen
Man reibt sich schon etwas verwundert die Augen, wenn man dieser Tage eine Hanuta-Packung öffnet. "Auf dem Weg zur EM 2020" ist das Motto, unter dem Serge Gnabry, Toni Kroos und Manuel Neuer in Form von kleinen Stickern vor einem liegen. Sammelbildchen der wackeren Kicker von "La Mannschaft" – war da was? Auch das Salzgebäck in den typischen runden Pappröhren kommt jetzt als "Pringoooals" daher. "WIN FOOTBALL PRIZES EVERY 90 MINUTES" lautet die Botschaft.
Für viele Hersteller kam die Verlegung der EM 2020 in das nächste Jahr einfach zu spät, um die längst angelaufene Marketing-Maschinerie rund um das Fußball-Großereignis noch zu stoppen. Auch die großen Handelsketten hatten sich längst mit allerlei Fanartikeln eingedeckt, die mit EM 2020 gebrandet sind und deshalb praktisch wertlos wurden.
Wie in vielen anderen Pressehäusern wurde auch im NOVUM-Verlag schon eifrig an einer wochenblatt-Sonderausgabe zur EM 2020 gearbeitet. Zwar konnten wir die Produktion noch stoppen, den bis dato geleisteten Aufwand müssen wir jedoch abschreiben.
Pringoooals, Sammelsticker, Sonderausgaben – an solchen Beispielen wird schmerzlich klar, wie tiefgreifend die wirtschaftlichen Folgen alle (!) Unternehmen treffen. Ganz egal, ob es sich dabei um Weltkonzerne wie Ferrero oder um ein regionales Medienhaus wie den NOVUM-Verlag handelt.
Übrigens: Just an dem Abend, an dem der FC Bayern München seinen achten Meistertitel festzurrte und der ruhmreichen 1. FC Nürnberg mit einem denkwürdigen 6:0 den Kopf aus der Abstiegs-Schlinge zog, wäre das DFB-Team zum ersten Mal bei der EM 2020 aufgelaufen – gegen Weltmeister Frankreich. Gooooooooooaaaaal.
Autor:Andreas Unbehaun aus Eckental |
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