Der Gloss'n HANS MACHT SICH Gedanken

Die Frau im Mond

Sie wer’n lachen, aber ich würde mich nur ungern auf den Mond schießen lassen. Auch wenn das manche Leserinnen und Leser vielleicht freuen würde.

Da lasse ich anderen gerne den Vortritt. Zum Beispiel den Erlanger Studierenden der Kulturgeographie, die für Ende September einen Workshop „participating science“ vorbereitet hatten. Sie fragen, ob es sein muss, dass wohlhabende, ältere westliche Männer die nähere Zukunft der Raumfahrt prägen.

Ich kann mir ungefähr vorstellen, warum das so ist. Raumfahrt kostet Unsummen, das müssen sich Staaten oder Unternehmen erstmal leisten können. Weltraumreisende haben in der Regel viel Erfahrung im Düsenjägerfliegen oder in technischen Wissenschaften, im Gegensatz zu dem meisten Jugendlichen. Dass bisher mehr Männer als Frauen ins All flogen, wird sich im Laufe der Zeit einpendeln. Die Ergebnisse des Workshops sollen in der „Langen Nacht der Wissenschaften“ in Erlangen ausgestellt werden. Auch wenn ich mir drängendere Fragen vorstellen kann, etwa die zu langen Schlangen vor dürftig dimensionierten Damentoiletten: Das Projekt ist sicher spannend!

Meinetwegen können auch arme jugendliche, weibliche oder identitätsvariable Menschen aus Entwicklungsländern ins All fliegen, so oft sie wollen. Sie müssen halt jemanden finden, der’s bezahlt, und das sollte nicht der deutsche Steuerzahler sein. Hermann Oberth war übrigens 28, als er mit „Die Rakete zu den Planetenräumen“ die Erfindung der Raumfahrt vorlegte, wie man im Oberth-Museum Feucht erfahren kann.

Heute Nacht muss ich mal schauen, ob der „Mann im Mond“ auch wirklich einer ist. Märchenautor Ludwig Bechstein hatte 1847 wohl nicht im Blick, dass „vor uralten Zeiten“ auch eine Frau mit sonntäglichem Reisighacken Gott erzürnt haben könnte.
Ihr Gloss’n Hans