Der Gloss'n Hans macht sich Gedanken

Abwrackprämie Teil 2

Sie wer’n lachen, aber wenn jetzt der Frühling wirklich kommt, sorgt er womöglich gleich wieder für Verdruss. Denn wenn bei der Gartenarbeit gehobelt wird, dann fallen Späne – oder genauer gesagt Gartenabfälle. Für deren Entsorgung gibt es einen tollen, komfortablen Wertstoffhof in Eckental.

Nun dürfen hier aber nur die Nutzer einer Biotonne kostenlos Grüngut anliefern, seit 1. März wird das kontrolliert – und auch kritisiert. Umgehend gab es einen Antrag im Kreistag, den Bürgern 2021 ausnahmsweise entgegenzukommen beim Grüngut – passenderweise von der Grünen Fraktion.

Hoffentlich dürfen wenigstens die Gärtnereien in den entscheidenden Wochen neue Pflanzen für den Garten verkaufen. Ansonsten plädiere ich nämlich für eine Neuauflage der Abwrackprämie.

2009 hat der Staat mit 5 Mrd. Euro der Kfz-Industrie unter die Arme gegriffen, indem er fürs Abwracken guter Gebrauchter 2.500 Euro spendiert hat, wenn man einen Neuwagen kauft. Warum nicht eine Abwrackprämie für traurig verlebte Stauden, Büsche und Sträucher, wenn man dafür blühende Neue pflanzt?

Beim Modehandel ist die Not noch größer als bei den Gärtnereien, ganze Kollektionen liegen in den Regalen. Wir brauchen eine Abwrackprämie für Mäntel und Jacken, natürlich nur, wenn man neue vor Ort im Geschäft kauft. Wenn‘s der Markt wegen Corona nicht regeln kann, muss man halt künstlich die Nachfrage beflügeln.

Wir können ja mangels Veranstaltungen nicht mal mehr Senfflecken auf die Jacke des Nebenmanns am Bratwurststand tropfen. Wenn auch das nichts nützt, helfen nur noch Kopfgeldprämien für abgeschnittene Blusenärmel und Hosenbeine, um wieder Schwung in die Mode zu bringen. Dann fehlt nur noch eine Prämie fürs Austrinken der Bierreserven in den Brauereien…

Ihr Gloss’n Hans