Ohne Navi wieder heim
70 Jahre Reisetaubenfreunde Eschenau

Foto: privat
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Der Brieftaubensport war einmal sehr beliebt in Eschenau, heute gibt es mit den Brieftaubenliebhabern Erich und Hubert Suft (Vater und Sohn) aus Kleinsendelbach nur noch zwei Züchter, die die Vereinsehre hoch halten.

Die „Reisetaubenfreunde Eschenau“ bestehen in diesem Jahr 70 Jahre. Am 15. Oktober 1951 trafen sich sieben Brieftaubenzüchter im Gasthaus Schmidt in der Herrengasse („beim Bürschl“) in Eschenau, um einen Brieftaubenverein zu gründen. Die Namen der Gründungsmitglieder waren Schmidtmeier, Endreß, Heinrich Wendler, Georg Hausmann, Hans Petz, Loni Suft und Leonhard Suft. Alsbald wurde der Verein beim deutschen Brieftaubenverband angemeldet und aufgenommen mit der Registernummer 04793.

Erfolgreich als Brieftaubenzüchter: Hubert Suft mit Taubentransportkorb und Erich Suft mit einer erfolgreichen Taube vor ihrem Taubenschlag in Kleinsendelbach. | Foto: Susanna Suft
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Noch im gleichen Jahr schlossen sich die Eschenauer an die Reisevereinigung „Nürnberg u.U.“ an und schon 1952 haben die aktiven Vereinsmitglieder an Wettflügen teilgenommen. Bei der Vereinsgründung war Loni Suft der 1. Vereinsvorsitzende. Danach hießen die Vorstände Leonhard Suft, Heinz Maußner, Heinz Holzmann, Oskar Lechner, Reiner Rödel, Horst Utschig, Heinz Fechner und heute Hubert Suft.

Als „Reisetaubenfreunde Eschenau“ hat man sich an die Reisevereinigung „Lauf u. U. Frankenjura“ und ab 2019 an die Reisevereinigung „Fränkische Schweiz“ angeschlossen. Etliche Züchter haben in den Jahren große Erfolge auf Vereins-, Kreis- und Verbandsebene erzielt. Der Verein hatte in seinen besten Zeiten bis zu 64 aktive Mitglieder, im 70-jährigen Jubiläumsjahr ist er leider auf zwei aktive Mitglieder geschrumpft. Den Eschenauer Taubenzüchtern fehlt schon lange der Nachwuchs.

Vor 54 Jahren, die Brieftaubenfreunde 1967 beim Einsetzen der Tauben (Beringung mit den damals noch üblichen Gummiringen) im Hinterhof des „Gasthaus Schwane“ dem einstigen Vereinslokal in Eschenau | Foto: privat
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Tierliebe, Sachverstand sowie viel Platz und Zeit brauchen Taubenfreunde für das sportliche Hobby, das vielen nicht mehr interessant genug erscheint. Das angestaubte Image tut sein Eigenes, dabei hat in dieser Tiersportart auch schon der Computer Einzug gehalten. Vor dem Einsetzen in die Transportkörbe werden die Tauben registriert, dafür werden die in den Ringen der Tauben eingearbeiteten Chips über einen kleinen Registrierscanner gehalten.

Sobald das Gerät piept, ist die Taube erfasst, kommt in den Transport-LKW und kann am Wettflug teilnehmen. An den Taubenschlägen der am Wettbewerb beteiligten Züchter sind Sensoren installiert, die genau erfassen, welche Taube wann wieder zu Hause ist.

Auf ihrem Weg nach Hause legen die Tiere Hunderte von Kilometern zurück, manchmal mit einer Geschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometern. Der Orientierungssinn der Brieftauben fasziniert Menschen seit jeher. Aus dem Alltag von Familie Suft sind die Brieftauben nicht wegzudenken. Vater Erich und Sohn Hubert, der auch als Vorstand fungiert, teilen schon Jahrzehnte die Leidenschaft für die Taubenzucht und sind erfolgreich gemeinsam unterwegs.

Der damals von der Nürnberger Lebkuchenfabrikantin Henriette Schmidt-Burkhardt gesponserte Reisetauben-Kabinenexpress der Brieftauben-Reisevereinigung „Frankenjura“ Lauf und Umgebung e.V. beim Einladen und beim Tauben-Auflass, der LKW-Fahrer war seinerzeit Manfred Nehr aus Forth, der in der Lebkuchenfabrik arbeitete. | Foto: privat
  • Der damals von der Nürnberger Lebkuchenfabrikantin Henriette Schmidt-Burkhardt gesponserte Reisetauben-Kabinenexpress der Brieftauben-Reisevereinigung „Frankenjura“ Lauf und Umgebung e.V. beim Einladen und beim Tauben-Auflass, der LKW-Fahrer war seinerzeit Manfred Nehr aus Forth, der in der Lebkuchenfabrik arbeitete.
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Die beiden Kleinsendelbacher haben etwa 90 Reisetauben im Taubenschlag und 30 Zuchttauben in der Voliere. Regelmäßig nehmen sie an 12 bis 14 Wettflügen im Jahr erfolgreich teil, mit attraktiven Brieftauben-Auflassorten wie Paris, Le Havre (in der Normandie), Rennes (in der Bretagne) oder Ostende (Belgien). Dabei ist es immer wieder interessant, wie die Tauben es schaffen, von dort auf direktem Wege ihren Heimatschlag anzusteuern und zu finden, sogar für den erfahrenen Experten Erich Suft. Das anspruchsvolle Hobby, die Leidenschaft der Taubenzucht und der dazugehörige sportliche Wettbewerb mit den Tieren haben es den beiden Kleinsendelbachern angetan.

Georg Heck

Autor:

wochenblatt - Redaktion aus Eckental

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