40 Jahre Wochenblatt
Das dritte Jahrzehnt: Das wochenblatt in den 2000ern
Im Herbst 2020 feiert das wochenblatt sein 40-jähriges Bestehen. Beginnend mit der Ausgabe 2020/37 vom 9. September blickt das regionale Magazin auf die Entstehung und die Entwicklung zurück. In den vergangenen zwei Wochen ging es um die ersten zwei Jahrzehnte, in dieser Ausgabe um die 2000er Jahre.
Erst nach der Jahrtausendwende setzte sich das Internet flächendeckend durch: Wikipedia wurde 2001 gegründet, die Welt sprach erstmals über Facebook und Twitter Digitalkameras verdrängten die Fotoapparate. Apple präsentierte 2001 den iPod zum Musikhören und revolutionierte 2007 mit dem iPhone das Mobiltelefon zum Smartphone.
Die Terroranschläge auf das World Trade Center lösten am 11. September 2001 weltweites Entsetzen aus. Sechs Jahre später stürzte die Bankenkrise die Weltwirtschaft in Turbulenzen.
Der Rapper Eminem wurde zum kommerziell erfolgreichsten Künstler des Jahrzehnts, man entdeckte Britney Spears, Lady Gaga und in Deutschland Tokio Hotel. Michael Schumacher wurde in diesem Jahrzehnt fünfmal in Folge Formel1-Weltmeister und 2006 erlebte Deutschland das Fußball-WM-Sommermärchen.
Bürgermeister im wochenblatt-Land des Jahres 2000 waren Hans Holndonner (bis 2002), Melitta Schön (bis 2008), Erwin Nützel (bis 2008) und Erwin Zeiß (bis 2008).
2000 – das dritte Jahrzehnt
Der Schritt ins neue Jahrtausend war für das wochenblatt und das Unternehmen auch ein Schritt in eine neue Ära, der schon seit 1998 sorgfältig vorbereitet wurde. Mit dem Umzug in ein neu gebautes Geschäfts- und Wohnhaus in der Brander Orchideenstraße wurde eine neue Corporate Identity etabliert, das Unternehmen firmiert seither als NOVUM Verlag & Werbung GmbH, um die Geschäftsbereiche kurz und knapp zu verdeutlichen. Mit der erheblichen räumlichen Vergrößerung folgte bald eine Vergrößerung des Teams. Als Werbeagentur konnte man neue Kunden und Aufträge gewinnen und das wochenblatt gewann an Umfang.
Verlag und Werbung auf drei Etagen
Der neue Standort in der Orchideenstraße war ideal auf die wachsenden Anforderungen zugeschnitten. Auf drei Etagen statt wie bisher auf einer konnten die verschiedenen Arbeitsbereiche verteilt werden. Im Erdgeschoss werden Besucher empfangen, ein Konferenzraum lädt zu Kunden- und redaktionellen Gesprächen und an vier Computerarbeitsplätzen werden die organisatorischen, kaufmännischen und buchhalterischen Tätigkeiten abgewickelt.
Im Obergeschoss sind die Geschäftsleitung, die Anzeigenleitung sowie der grafische Bereich mit Mediengestaltern und Grafikdesignern angesiedelt. Die Anfang 2000 eingerichtete Dunkelkammer verlor an Bedeutung, dafür wurde hinter einer Glastür der Serverraum technisch gesehen immer wichtiger.
Im Untergeschoss bot ein großzügiger Montageraum endlich Platz für Geräte wie Schneidplotter und Großformatdrucker sowie große Arbeitstische, um großformatige Beschriftungen, Schilder und Rollup-Displays anzufertigen. Hier konnte man auch Platz für das umfangreiche – und weiter wachsende – Archiv schaffen.
Durch die Lage im Gewerbegebiet Brand war das repräsentative Gebäude auch besser für auswärtige Besucher zu erreichen, wobei die komfortable Zufahrt direkt von der B2 erst mit der Eröffnung der Umgehung Eschenau im Juli 2008 möglich werden sollte.
Wachsendes Team für wachsende Aufgaben
Das personelle Wachstum zeigte sich auch im Engagement für den fachlichen Nachwuchs. 2008 begann Andrea Biermaier als erste Auszubildende in der Unternehmensgeschichte ihre Ausbildung zur Mediengestalterin, die sie 2011 mit einem Notendurchschnitt von 1,0 in der Berufsschulabschlussklasse sehr erfolgreich abschloss. Bis heute wurden drei weitere Mediengestalter ausgebildet.
Im Bereich Werbeagentur erweiterte sich der Kundenkreis in diesem Jahrzehnt um international tätige Einrichtungsspezialisten, medizinische Fachgesellschaften, wissenschaftliche Institutionen, landwirtschaftliche Innovationsführer. Es wurden nicht nur mehr Kommunikationskonzepte entwickelt, sondern zunehmend illustriert, fotografiert, getextet, übersetzt und gestaltet. So konnte man mitunter Fotos aus Hongkong, Prospektentwürfe in arabischer Schrift oder Querschnittszeichnungen zur Nierenfunktion neben wochenblatt-Seiten liegen sehen. Viel Beachtung fand die Broschüre zur Eröffnung des neuen Heroldsberger Bürgerzentrums im Jahr 2006.
Mehr mediale Bedeutung für die Region
Auch die bewusste verlegerische Entscheidung, mit mehr Engagement und Personal in die redaktionellen Inhalte zu investieren, erwies sich als richtig. Die ursprüngliche Bedeutung des wochenblattes als zentrales regionales Informationsmedium hatte zugenommen. Die Menschen wollten nicht nur informiert werden über World Trade Center und Lehman Brothers, sondern auch über den Fortgang der B2-Umgehung, das 2007 gestartete Bürgerbegehren zum neuen Supermarkt und Baumarkt in Eschenau-Nord oder die Kommunalwahlen 2002 und 2008.
Auf den ersten Seiten im wochenblatt finden sich der Veranstaltungskalender, Notdienste und wichtige Rufnummern sowie der Müllkalender, nach der Heftmitte die Privaten Kleinanzeigen, weiter hinten die kirchlichen Veranstaltungen, der Sportspiegel und auf den letzten Seiten das Kinoprogramm. Dazwischen bieten die Nachrichten aus Behörden, Kindergärten, Schulen, Parteien, Bürgerinitiativen, Vereinen, Verbänden und Kirchen sowie zu eigenen regionalen wochenblatt-Themen Information und auch Unterhaltung.
Die beliebten Privaten Kleinanzeigen haben den Vorteil für die Leser und auch Inserenten, dass sie sich auf private Angebote und Gesuche beschränken. Gewerbliche Inserate sind genauso willkommen, aber auf den ersten Blick als solche erkennbar.
Mit farbigen Titelseiten ins neue Jahrtausend
Der Siegeszug der digitalen Fotografie mit schnellerer Verarbeitung ohne Filmentwicklung sorgte dafür, dass das wochenblatt im neuen Jahrtausend mit farbiger Titelseite in die Haushalte kam. Zunächst noch mit Kompromissen im Hinblick auf die technische Auflösung, was sich aber schnell änderte. Doch erst seit Mai 2008 sind alle redaktionellen Fotos im wochenblatt so farbig abgedruckt, wie man es heute gewohnt ist.
Mit der Gestaltung der neuen Arbeitsplätze Anfang 2000 waren Reißbrett und Reißschiene aus dem Sichtfeld verschwunden, wenngleich die Druckvorlagen noch mit dem eigenen Laserbelichter auf Film belichtet, in der eigenen Dunkelkammer entwickelt und am Leuchttisch kontrolliert wurden. Die Zusammenstellung der Motive erfolgte in diesem Jahrzehnt bereits ausschließlich per DTP am Monitor und an neuen, professionellen Apple-Computern.
World Wide wochenblatt seit April 2007
Nach langer und sorgfältiger Vorbereitung präsentierte sich das wochenblatt im Frühjahr 2007 erstmals im Internet. Nicht nur mit der jeweils aktuellen Ausgabe des gedruckten Magazins, sondern mit der Möglichkeit, weitere und umfangreichere Beiträge sowie spannende Bildergalerien zu veröffentlichen, bei Bedarf auch tagesaktuell, und Inhalte per Suchfunktion zu finden. Die Sprengung des 75m hohen Kamins der Vereinigten Papierwerke in Heroldsberg war das erste Video, das vom wochenblatt online veröffentlicht wurde.
Diese Möglichkeiten wurden 2019 erheblich erweitert mit dem neuen Portal wochenklick.de, bei dem alle Leserinnen und Leser sich selbst aktiv einbringen können. Doch das gehört schon wieder zum nächsten Jahrzehnt, dem sich die kommende Ausgabe widmet…
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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