KDFB in Stöckach-Forth
40-jähriges Jubiläum
Die Frauen der Pfarrei Stöckach-Forth und Umgebung lassen sich nicht unterkriegen: Jetzt feierten sie das 40-jährige Bestehen des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) in ihrer Gemeinde, blickten auf bewegte Jahrzehnte voller Veranstaltungen und lebendigen Miteinanders zurück – und schenkten sich gegenseitig zu diesem Anlass ein ganz besonderes Altartuch, gefertigt von einer Ansbacher Paramenten-Stickerin und gesegnet im Festgottesdienst von Pfarrer Andreas Hornung. Drei Frauen-Silhouetten – einander zugewandt und auf Augenhöhe – sind auf dem Altartuch zu sehen, symbolisch für die vielen Frauen in der Kirche, die viel (be)wirkten und doch oft unsichtbar seien, wie in der Ansprache der KDFB-Mitglieder im Gottesdienst deutlich wurde.
Frauen bauen Kirche mit – von Anfang an
„Wir wollen die Frauen und ihre Spiritualität mit diesem Altartuch sichtbarer machen“, erklärte Anna Hübner aus dem Vorstand. „Frauen bauen Kirche mit, von Anfang an – so wie die Apostelin Maria Magdalena, die Diakonin Phöbe, die Kirchenlehrein Katharina von Siena oder die Mystikerin Mechthild von Magdeburg.“
Frauenstärken, Frauen stärken
Frauen stärken – dieser Tenor klingt am Festtag des Zweigvereins der KDFB in Stöckach-Forth mit seinen 60 Mitgliedern mehrfach durch: In 40 Jahren verbandlicher Solidarität habe man sich stets dafür eingesetzt, Frauen bei ihrer Persönlichkeitsentfaltung und Glaubensvertiefung zu unterstützen sowie sie zur Mitverantwortung in Kirche, Staat und Gesellschaft zu motivieren, sagte Gemeindereferentin Bianka Lebküchler vom KDFB-Vorstand des Zweigvereins. Vor ihr ein großer Korb mit bunten Wollknäueln, deren einzelne Fäden für die vielen erlebten Geschichten der Frauen stehen und im Gottesdienst zusammen kommen als Rückblick und Anekdoten, große und kleine Impulse, Statements, unzählige Gaben und ganz persönliche Glaubenszeugnisse. Jeder Faden eine Frau, die sich auf ihre Weise mit den Silhouetten vom Altartuch verbindet und verbunden fühlt, auch ganz konkret: Da ist etwa die Teilnehmerin, die das ökumenische Denken und Handeln der Frauen im Verband schätzt und sich insbesondere über dieses Engagement angesprochen fühlt; da ist diejenige, die erst vor wenigen Jahren den Weg zur KDFB gefunden hat und ihre Mitgliedschaft als sinnvolle Auszeit von und zu ihrem Alltag empfindet; da ist die, die ihr Christsein nach außen bewusst erst über die Gemeinschaft mit anderen Frauen zu leben gelernt hat und der der Austausch mit Gleichgesinnten gut tut. So viele unterschiedliche Erfahrungen wie es Frauen sind, die sich gegenseitig stark machen und zum weitermachen anspornen. Da geht es um Seelsorge ebenso wie um Fürsorge, um Care-Arbeit und Inspiration sowie um unzählige Schätze aus den letzten Jahr(zehnt)en.
Frauen, die aufeinander achten und unermüdlich Neues auf die Beine stellen. Die schöpferisch und weise, erzählend, dankbar und mitfühlend, mutig und anpackend ihre jeweilige(n) Geschichte(n) wie bunte Fäden hineingewoben haben in das große Ganze, wie Hanne Pfeiffer aus dem KDFB-Vorstand betont. Die sich aufeinander verlassen können und sich einsetzen. „Der Frauenbund ist gut für meine Seele“, sagt eine. „Zusammen bewegen wir etwas.“ Vor der Kirche verteilen die KDFB-Mitgliedsfrauen Brote, die die Gottesdienstbesucher mitnehmen dürfen, um sie zu Hause mit Anderen zu teilen. Teilen wie die Hoffnung und wie die Verantwortung. Werte, die auch über das Jubiläum hinaus nähren (sollen) und eine Verbindung bleiben zu dem, der nicht nur auf wundersame Weise fünf Brote und zwei Fische verwandelt, vermehrt und verteilt hat an die, die Sehnsucht haben nach Gemeinschaft und das Lebensnotwendige miteinander teilen (wollen), sich gegenseitig Geschenk sein dürfen.
Jesus schaue auf die Menschen, so Bianka Lebküchler. Ihr Hunger kümmere ihn. Auch die Mitglieder des Katholischen Deutschen Frauenbunds machten sich in ihrer je eigenen Berufung auf den Weg in dieser Nachfolge Jesu, so Lebküchler weiter: „Sie ermutigen sich gegenseitig in ihrer Würde, vernetzen sich, stärken sich mit dem, was sie haben, tragen Konflikte aus, bilden sich weiter, mischen sich ein in Kirche, Gesellschaft und Politik.“ Für die Frauen ist klar: „Was wir tun, ist nicht umsonst. Das Lebensbrot, die Lebenskraft kann überfließen, weiterwirken in unser aller Leben.“
Text und Fotos: Ulrike Schwerdtfeger
Autor:wochenblatt - Redaktion aus Eckental |
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